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Baukunst
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¯I Lageplan
Plan: IFUB* I¯

Der CMYK-Farbraum


Bauliche Umsetzung eines Kunst am Bau Projekts in einer Gemeinschaftsschule in München

Ort: Meindlstraße 8, 81373 München, Deutschland

Jahr: 2015

Sinta Werner (Künstlerin): Konzept, Entwurfsplanung, Leitdetails, Künstlerische Oberleitung

IFUB*: Werk- und Detailplanung, Mitwirkung bei der Vergabe, Objektüberwachung und Dokumentation

Auftraggeberin: Sinta Werner
Bauleute: Landeshauptstadt München

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¯I Farbenfroh
Foto: Sorin Morar I¯
In Schulen und Kindergärten wird ja gemeinhin gerne mit Farben experimentiert. Was aber die Künstlerin Sinta Werner in München Sendling für den

Eingangsbereich einer Gemeinschaftsschule

vorschlug, überhöhte und überzeichnete diese Herangehensweise ins geradezu Psychedelische. Das Konzept des CMYK - Farbraums überzeugte jedenfalls die Jury und entschied den Kunst-am-Bau Wettbewerb zu Ihren Gunsten. Gemeinsam mit dem IFUB* wurde die bauliche Umsetzung der technisch nicht ganz einfachen Idee angegangen. Die Auswahl der Künstlerin von Materialien und Oberflächen, ergänzt durch die Fachkenntnis und Detailverliebtheit des IFUB* sorgte so für die für das Konzept notwendige Perfektion.
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¯I Farbdusche
Foto: Sorin Morar I¯
Über ihre Idee schreibt die Künstlerin:
"Der Windfang ist ein Ort, den man durchläuft, in dem man sich nur kurz aufhält. Die Installation ist geplant

wie eine Dusche,

in der man sich erfrischen kann und mit Energie aufladen; ein Ort, welcher die visuelle Wahrnehmung anregt und damit die Aufmerksamkeit erhöht. Beim Betreten und Verlassen des Gebäudes wird man nochmals kurz wachgerüttelt aus der Morgenlethargie bzw. der Müdigkeit nach einer langen Lernphase. Der Transit soll durch ein beschwingendes und aktivierendes Farberlebnis den Beginn bzw. das Ende eines neuen Tagesabschnittes markieren."
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¯I Das Raster
Foto: Sorin Morar I¯
Schon im Konzept wurde der Farbverlauf in ein

Raster aus einfarbigen Feldern

übersetzt, das sich über Boden, Decke und Wänden ausbreitet. Die Abstände des Rasters beziehen sich dabei auf wesentliche Bestandteile des Raums wie Innentüren und Innenfenster.
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¯I Die pinke Ecke
Foto: Sorin Morar I¯
Jede einzelne Farbe wurde von der Künstlerin in einem intensiven Prozess ausgewählt, abgestimmt und immer wieder angepasst. Besonderer Nebeneffekt des Konzepts ist die Farbwahrnehmung in den Ecken - so birgt jede Ecke eine ganz eigene

Farbstimmung

in sich.
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¯I Boden, Decke, Wand
Foto: Sorin Morar I¯
Für die Oberflächen war eine

dauerhafte Lösung mit maximaler Farbwirkung

gesucht. So wurden Böden, Decken und Wände unterschiedlich behandelt. Dünne Aluminiumprofile trennen im Boden Felder mit extrem belastbarer Polyurethanbeschichtung. Auch an der Wand wurde eine Polyurethanbeschichtung verwendet, hier jedoch mit etwas breiteren, dunkelgrauen Schattenfugen. An der Decke verbreitern sich die Fugen auf 30mm und unterteilen dort mit Dispersionsfarbe gestrichene Gipskartonfelder.
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¯I Der Stützenkopf
Foto: Sorin Morar I¯
Die breiten Fugen an der Decke wurden zur fast unsichtbaren Integration von schmalen nach unten und an die Wand strahlenden

LED-Leuchten

verwendet. Die im Zentrum des Raums stehende Stütze wurde ebenso in Farbe getaucht.
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¯I Farbige Gläser
Foto: Sorin Morar I¯
Selbst die

Gläser der Türen und Fenster

wurden farbig gestaltet, wodurch nicht nur das Farbspektrum im Innenraum ergänzt, sondern auch der Außenraum in farbiges Licht getaucht wird.
Für die präzise Anpassung der Farben wurden zum Teil drei verschiedenfarbige Folien hintereinander verwendet die im Zusammenspiel den richtigen Farbton ergeben.
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¯I Ein Fest der Sinne
Foto: Sorin Morar I¯
Zum Abschluss noch ein Zitat aus dem Konzept der Künstlerin:
"Wir erfahren die Außenwelt über unsere Sinne, wobei sich über den Sehsinn der Großteil aller Informationen erschließt. Dabei ist die

Wahrnehmung von Farben

von ausschlaggebender Bedeutung. Die Farbenlehre ergründet die Prozesse beim Farbensehen und leitet davon Farbmischgesetze ab, die im Mehrfarbendruck, in der Fotografie, im Fernsehen und am Bildschirm Anwendung findet. Im heutigen Informationszeitalter ist die Farbenlehre somit von wachsender Bedeutung und soll hier physisch und sinnlich erfahrbar gemacht werden."
Es bleibt zu hoffen, dass der CMYK - Farbraum den einen oder anderen Schüler oder Besucher dazu anregt, den Blick vom Smartphone für einen Augenblick zu lösen und sich seiner Umwelt in dieser Farbdusche wieder einmal bewusst zu werden.