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Baukunst
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PROJEKTE

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¯I Lageplan
Plan: IFUB* I¯

Café Kandl


Umbau und Sanierung eines ehemaligen Cafés in ein zeitgenössisches Kaffeehaus mit Cocktailbar und Gartenhaus

Ort: Kandlgasse 12, 1070 Wien, Österreich

Jahr: 2019

Team IFUB*: Bernhard Kurz, Johannes Krohne, Clemens Gritl, Georg Breitenhuber

Zusammen mit:
Joana Mendo / Lichtdesign - www.joanamendo.com
MO architektur / Behördenbetreuung - www.mo-design.at
GG Ingenieure / Statik - www.gg-ingenieure.at
Atelier Liska Wesle / Logo,Grafik - www.atelierliskawesle.com

Bauleute: Café Kandl Betriebs GmbH, www.cafekandl.at

Veröffentlichungen: Falter 46/2019, da! Architektur Berlin| Building Berlin 02/2022, A Coffee A Day - Contemporary Café Design 04/2022
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¯I Vor dem Café Kandl
Foto: Sorin Morar I¯
Als die Bauherrnschaft Ende 2018 erfuhr, dass das Café Kandl, ein in die Jahre gekommenes Lokal mit Gastgarten im 7. Bezirk, aufgegeben worden war, sahen sie das Potential und ergriffen die Gelegenheit sofort. Das Lokal wurde angemietet und sollte schnell auf Vordermann gebracht werden. Ein zeitgenössisches Wiener Kaffeehaus sollte es werden, zeitlos und dennoch aufregend, tagsüber familienfreundliches Frühstückscafé und Ort für einen schmackhaften Mittagstisch und abends die beste Cocktailbar Wiens. Doch wie schafft man es zwei vollkommen unterschiedliche Atmosphären zu erschaffen? Wie schafft man es gleichzeitig klassisch und modern zu sein? Die Antwort fand das IFUB* im

Café Kandl Twist

der sowohl im baulich fest Verankerten, als auch im flexibel Veränderbaren das scheinbar Unmögliche möglich macht.
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¯I Gastraum vor dem Umbau
Foto: IFUB* I¯
Der Gastraum des Café Kandl

vor dem Umbau.

Es gab viel zu tun...
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¯I Bodenspiegel
Plan: IFUB* I¯

Der bauliche Twist

sind zwei gestalterische Trennlinien, die drei der fünf quadratischen Räume in zwei komplett unterschiedlich gestaltete Bereiche teilen. Das Kaffeehaus auf der einen Seite mit kunstvollem Eichenparkett und klassischer und dennoch zeitgenössischer Gestaltung schafft es, den Gastbereich zu einem Ruhepol werden zu lassen. Die Bar und die WCs auf der anderen Seite halten mit überbordender Lebensfreude gegen - schwarz-weiße Kreise auf dem Boden, Farbe und aufregende Materialien lassen die Korken knallen. Und an den jeweiligen Trennlinien erweitern Spiegel den Raum und verwischen dabei die Grenzen…
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¯I Atmosphärenwechsel Tag und Nacht
Foto: Sorin Morar I¯

Der atmosphärische Twist

dagegen ist flexibel veränderbar. Wer sich um 15:30 im Café aufhält kann das direkt erleben. Dann nämlich wird aus dem freundlichen, hellen Café-Restaurant die coole, gediegene Cocktailbar. Die dunkelroten Vorhänge hinter der Bar werden zugezogen, verschließen die Durchblicke zur Küche und dämpfen die Geräuschkulisse. Gleichzeitig wird das Licht sowohl in Helligkeit als auch Lichtfarbe auf Abendstimmung gedimmt. Statt fantastischem Essen gibt es jetzt fantastische Cocktails: Der Café Kandl Twist - live und in Farbe.
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¯I Gästebereich
Foto: Sorin Morar I¯

Der Gastraum

orientiert sich mit dem Eichenparkett und den Holzvertäfelungen aus Esche sowie der dazu passenden Möblierung an klassischen Kaffeehäusern. Die grafische Gestaltung des verlegten Holzes in Kombination mit den farbigen Stoffen von Vorhängen und Sitzpolstern bringt jedoch die nötige Frische in ein altbewährtes Konzept.
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¯I Gemeinschaftstisch
Foto: Sorin Morar I¯
Der zweite Teil des Gastraums wird von einem großen

Gemeinschaftstisch

geprägt. Hier finden große Gruppen oder einzelne Seelen gleichermaßen ihren Platz. Durch die gegenüberliegenden Spiegel der Bar und der Wand wird unterhalb der Baroberkante ein unendlicher Effekt erzielt.
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¯I Garderobe und Eingang
Foto: Sorin Morar I¯

Die Holzvertäfelung

wurde vom neuen Logo des Cafe Kandl abgeleitet und ist nicht nur grafisch ansprechend sondern weist auch den Weg zu den Ausgängen und zum WC. Auch die Garderobenhaken wurden auf die Gestaltung abgestimmt positioniert. Um den Haupteingang herum schützt ein dicker Vorhang aus gelbem Stoff vor Wind und Schall.
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¯I Holzvertäfelung mit Spiegel
Foto: Sorin Morar I¯

Die grafische Gestaltung

erlebt an den Spiegeln ihren Höhepunkt. Hier findet sich plötzlich das gedrehte Quadrat wieder, das auch an anderen Stellen zu finden ist. Mittig geteilte Räume und halbe Quadrate werden so optisch wieder "ganz".
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¯I Zugang WC
Foto: Sorin Morar I¯
Durch den dezenten Grauton der Wände wirken die weiß gekalkten Kuppeldecken höher. Die Tür zum WC-Vorraum wurde dagegen mit einem auffälligen

gelben Vorhang

markiert.
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¯I Farb- und Materialkonzept
Foto: Sorin Morar I¯
Das

Farb- und Materialkonzept

für den Gastbereich in einem Bild. Warme Farben für ein gemütliches Flair. Klassisch dezent und doch aufregend schön. Besonderes Augenmerk galt der Langlebigkeit, Wertigkeit und Haptik, sowie dem Einsatz von echten Materialien. Nachhaltigkeit geht auch in der Innenarchitektur!
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¯I Vorderer Gastraum
Foto: Sorin Morar I¯
Für

das lose Mobiliar

wurden Tische mit Eichenholzplatten, einem Bein aus Eschenholz und einem Fuß aus verzinktem Stahl in einer Sonderanfertigung hergestellt. Die stapelbaren Stühle - ebenfalls aus Esche - eines finnischen Herstellers passen perfekt ins Gesamtbild.
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¯I Fensterläden
Foto: Sorin Morar I¯
Die Fenster im Bestand waren leider nicht mehr im Original vorhanden und was vorhanden war, war in schlechtem Zustand. Deshalb wurden alle Fenster gegen hochwertige Eichenfenster in passender Optik zum Haus ausgetauscht. Auch beim Sichtschutz wurde nichts dem Zufall überlassen. Die innenliegenden

Fensterläden

wurden deshalb passend zum Gesamtkonzept gestaltet.
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¯I Das Café im Überblick
Foto: Sorin Morar I¯

Gastraum und Bar

im Überblick. Im Hintergrund der Durchgang zur Küche, links die Tür zum WC Vorraum.
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¯I Übergang Gastraum - Bar
Foto: Sorin Morar I¯

Am Übergang

zwischen Gastraum und Bar treffen die beiden unterschiedlichen Gestaltungswelten direkt aufeinander - und sorgen für unerwartete visuelle Effekte.
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¯I Hinter der Bar
Foto: Sorin Morar I¯

Hinter der Bar

ist richtig was los. Das quadratische Parkettmuster transformiert hier zum schwarz-weißen Kreismuster. Der schwere rote Vorhang sorgt nicht nur für angenehme Akustik. Zusammen mit dem grünen Marmor schafft er auch das perfekte Bühnenbild für die famosen Barkeeper und ihre Drinks. Glänzender Edelstahl und blitzender verzinkter Stahl ergänzen das Bild.
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¯I Barbereich
Foto: Sorin Morar I¯
Der wunderbare

grüne Marmor

aus den Alpen harmoniert prächtig mit dem roten Stoff der Vorhänge und den davor angerichteten Cocktailgläsern.
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¯I Die Bar bei Nacht
Foto: Sorin Morar I¯

Nachts

ist die Bühne bereitet. Vor dem geschlossenen roten Vorhang vollführen tollkühne Bartender ihre kreativen Tricks. Beim Cocktailtrinken im Café Kandl wird man als Gast zum Teil der Show.
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¯I Das Café bei Tag
Foto: Sorin Morar I¯

Bei Tag

begrüßt einen der Barista mit einem frischgebrühten Kaffee aus der künstlerisch bemalten Espressomaschine. Die Vorhänge sind geöffnet und Einblicke in die Küche erlaubt und sogar gewünscht. Auch tagsüber verschmelzen im Café Kandl Gast und Gastgeber zu einem.
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¯I Fenster zur Küche
Foto: Sorin Morar I¯
Direkt hinter dem

Fenster zur Küche

wird gekocht. Hier wird aus der Zubereitung kein Geheimnis gemacht, sondern offensiv mit frischesten Zutaten und leckersten Rezepten geworben.
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¯I Die Küche
Foto: Sorin Morar I¯
Der Blick hinter die Kulissen. Wenn man in

die Küche

sehen kann, muss diese selbstverständlich nicht nur funktional, sondern auch optisch ansprechend gestaltet sein. Aber auch fürs Küchenpersonal gilt - in schönen Räumen arbeitet sichs leichter. Darum ergänzen hier handgemachte, quadratische, blaue Fliesen mit schwarzen Fugen und Kanten den klassischen Edelstahl der Küchenausstattung. Großes Kino.
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¯I WC Vorraum
Foto: Sorin Morar I¯
Auch die WCs befinden sich "hinter dem Spiegel" und sind entsprechend aufregend gestaltet. Im

WC Vorraum

wird der kreisförmig schwarz-weiß gestreifte Boden mit eingestellten WC Kabinen und deren knallgelben Türen kombiniert. Der Waschtisch wurde aus dem gleichen grünen Marmor wie die Bar hergestellt. Das dunkle Grün sorgt auch hier für den Farbkontrast und vervollständigt die Komposition.
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¯I WC Vorraum
Foto: Sorin Morar I¯
Wer zu wenig Platz hat, kann mit Spiegeln viel erreichen. Leider allerdings sind die drei zusätzlichen

WC Kabinen

nur optisch vorhanden.
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¯I WC Kabine
Foto: Sorin Morar I¯
Zur einen Hälfte schwarz, zur anderen Hälfte unendlich. So präsentiert sich

das Innere der WC Kabinen.

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¯I Decke WC Vorraum
Foto: Sorin Morar I¯
Wenn der Blick nach oben schweift, kann man erkennen, dass auch ein kleines Café eine große Lüftungsanlage braucht. Inszeniert man eine Lüftungsanlage jedoch richtig, kann sogar ein WC Vorraum zum aufregenden Inneren eines

Raumschiffs

werden.
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¯I Ansicht Haupteingang
Foto: Sorin Morar I¯

Von außen

wurde das Café Kandl kaum verändert. Zwar gibt es neue Fenster und Türen und auch ein neues Eingangsschild, aber die grundlegende Farbgebung des Hauses wurde bewusst beibehalten.
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¯I Gartenhaus nach dem Umbau
Foto: Sorin Morar I¯
Nach der Komplettsanierung erstrahlt

das Gartenhaus

in neuem Licht. Die Innenwände des Gartenhauses wurden entfernt, die Fenster und Fassade saniert, eine neue Tür eingesetzt, eine Heizung eingebaut, das Dach gedämmt und die komplette Dachhaut erneuert. Der flexibel nutzbare neue Raum ist eine ideale Ergänzung für das zukünftige kulturelle Angebot des Café Kandl.
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¯I Schanigarten und Gartenhaus vor dem Umbau
Foto: IFUB* I¯
Der Gastgarten im Innenhof des Café Kandl

vor dem Umbau.

Der Bauherr sah nicht nur das Potential des verwilderten Gastgartens, sondern auch des stark zerfallenen Gartenhauses.
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¯I Der Schanigarten
Foto: Sorin Morar I¯
Der Gastgarten des Café Kandl - in Österreich werden diese

Schanigarten

genannt - ist ein wahres Juwel. Die städtische Atmosphäre, der Schutz des Innenhofs, die großen alten Bäume und dazu kombiniert ein schlichtes Holzdeck und einfaches Mobiliar aus verzinktem Stahl - der Sommer kann kommen!
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¯I Das Gartenhaus von oben
Foto: Sorin Morar I¯

Das Dach des Gartenhauses

wurde in Anlehnung an die Blüten des großen Kirschbaums im Hof rosa gestrichen. Die gewählte Farbe harmoniert aber auch wunderbar mit herbstlich gelbem Laub.
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¯I Detail Schanigarten
Foto: Sorin Morar I¯
Der Schanigarten im Detail. Die sauber gefügte

Sitzbank

aus Lärchenholz schützt den Wurzelstock des Baums.
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¯I Gartenhaus im Inneren
Foto: Andrea Peller I¯
Im frisch sanierten

Inneren des Gartenhauses

befindet sich ein Multifunktionsraum der vom privaten Dinner bis zur öffentlichen Ausstellung vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bereitstellt.
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¯I Grundriss vor Umbau
Plan: IFUB* I¯

Grundriss vor Umbau

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¯I Grundriss nach Umbau
Plan: IFUB* I¯

Grundriss nach Umbau

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¯I Schnitt Café
Plan: IFUB* I¯

Schnitt Café

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¯I Ansicht Kandlgasse
plan: IFUB* I¯

Ansicht Kandlgasse

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¯I Ansicht Innenhof
Plan: IFUB* I¯

Ansicht Innenhof